Kinomontag - wir sahen die wahre Geschichte von Schneewittchen in Mirror, Mirror (auf Deutsch Spieglein, Spieglein):
Das Märchen, welches dem Film zugrunde liegt, dürfte ja
durchaus bekannt sein. Schneewittchen, von ihrer Stiefmutter vergrault findet
Unterschlupf bei den sieben Zwergen im Wald und wird schließlich von ihrem
Prinzen gerettet. Soweit einmal die Basis. In diesem Film wird, laut eigenen
Angaben, aber die wahre Geschichte von Schneewittchen erzählt.
Die wunderschöne Königin erzählt die Vorgeschichte, wie sie
sich eingeschlichen ähm eingeheiratet hat und somit nach dem Verschwinden des
Königs die Macht an sich gerissen hat. Schneewittchen wird quasi im Schloss
eingesperrt und bekommt von der Außenwelt nichts mit. Als sie sich dann doch
einmal aus dem Schloss schleicht, lernt sie die Wahrheit über das Königreich
kennen und schmiedet den Plan das zu ändern. Helfen soll ihr dabei ein
gutaussehender Prinz, auf den aber auch die Königin ihre lüsternden Augen
geworfen hat. Weniger der Liebe wegen, aber um das bankrotte Königreich
finanziell zu sanieren.
Soweit einmal im Umrissen die Geschichte hinter dem Film.
Das Ganze ist sehr locker flockig und humoristisch aufbereitet. Julia Roberts
als böse Stiefmutter/Königin spielt ihre Rolle mit Charme und Esprit. Ihre
Motivation ist weniger das Böse an sich zu verkörpern - wie es eigentlich bis
dato immer in Schneewittchen Filmen der Fall war - vielmehr ist sie unterhaltungssüchtig
und selbstverliebt. Sie gibt nicht vorhandenes Geld für Partys und Schönheit
aus, dafür muss das Volk wortwörtlich am Hungertuch nagen. Schneewittchen
hingegen entspricht mehr dem klassischen Bild aus dem Märchen. Naiv und bis auf
die Wurzel gut, versucht sie ihrem Volk Besserung zu verschaffen. Der Prinz
ist, zusammen mit dem sieben Zwergen und dem Hofmarschall, der Running Gag des
Films. Nicht nur einmal steht er, bis auf die Unterhose, nackt vor der Königin,
weil er wieder von den Räubern im Wald ausgeraubt wurde. Auch die schon aus dem
Trailer bekannte Szene mit dem Liebestrank (für Hunde) trägt zu diesem Image
des Schmunzelprinzen bei.
Aufgebaut ist der Film sehr pompös und bunt - einfach
märchenhaft. Die Anpassungen, um das Märchen quasi zu modernisieren, sind
gelungen und kommen beim Publikum gut an. Ein paar Überraschungen gibt es auch,
die aber an der Stelle nicht verraten werden. Mir persönlich hat der Film sehr
gut gefallen, nicht zuletzt wegen der guten Darstellung der Königin von Julia
Roberts. Auch die Idee, dass der allseits bekannte und namensgebende Spiegel in
eine keltisch/nordisch angehauchte Hütte in einem See führt, hat mir sehr gut
gefallen und gibt der Sachen den gewissen Pepp. Auch wenn ich jetzt noch nicht
sagen kann, welche der beiden Schneewittchen Verfilmungen des heurigen Jahres
mir besser gefallen werden, diese ist auf jeden Fall für Kinder geeignet und
eine gute Portion Feel-Good-Kino.
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