Samstag, 11. August 2012

Hauptsache ICH hab den POSTen

Ja, im heutigen Blog geht es wieder einmal um mein Lieblingsfeindbild Nummer 1: die Post.

Hier zur Vorgeschichte:

Ich hatte mir vor zwei Wochen bei Amazon die ersten Staffeln von EUReKA und Warehouse 13 bestellt. Diese Lieferung kam dann auch diesen Montag an und zwar so:



Nicht nur, dass die Schachtel eingedrückt war, nein auch die zerdrückte Box war aus dem Paket entfernt  und extra eingeworfen worden. Entsprechend genervt habe ich dann eben diese Fotos oben gemacht und der letzten Kundenanfrage bei Mail als Antwort geschickt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute hat sich unser Zusteller wieder einen Höhepunkt geleistet.
Wie ich gerade nach Hause gekommen bin, habe ich meine aktuelle Lieferung von Amazon in Teilen im Postkasten gefunden. Anhand der Spuren am Paket, dürfte er/sie versucht haben das Teil in den Briefkasten zu drücken und es dann geöffnet um es in Einzelteilen in den Kasten zu werfen. Beim Drücken ist natürlich die Hülle gebrochen, geöffnet habe ich die DVDs noch nicht gehe aber nicht davon aus, dass drinnen Schäden entstanden sind.
Entsprechende Bilder habe ich beigefügt.
Ich denke es ist nicht im Sinne des Kunden, dass seine Lieferungen kaputt ankommen und er unter der Willkür des Zustellers zu leiden hat.
Was schlagen Sie hier als Lösung vor, weil ich bin nicht bereit nicht von mir verursachte Schäden hinzunehmen, wenn ich schon voll für die Ware bezahlt habe.

Nachdem ich dann bis Mittwoch keine Antwort bekommen hatte, habe ich das Webformular bemüht und die Beschwerde erneut aufgegeben. Gestern Nachmittag, nachdem ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, habe ich dann folgende Antwort erhalten.
Sehr geehrter Herr Sterner,
Sie weisen uns darauf hin, dass ein Poststück so in Ihr Hausbrieffach eingelegt wurde, dass der Inhalt beschädigt und unbrauchbar ist. Ich habe bereits veranlasst, dass der Zusteller zu mehr Sorgfalt ermahnt wird. Bitte suchen Sie innerhalb von 5 Werktagen nach Erhalt die nächste Postfiliale auf und lassen Sie ein Schadensprotokoll aufnehmen. Bei nachweislich durch die Post verursachten Beschädigungen haften wir dem Absender auch für Poststücke, die nicht eingeschrieben oder als Paket versendet wurden. Sie können selbstverständlich auch nachträglich die Annahme verweigern und so dem Absender die Schadensmeldung überlassen. 
Bitte entschuldigen Sie die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Ich habe daher das beschädigte Paket inkl. der extra DVD eingepackt und mir gedacht wenn wir schon auf der Mariahilferstrasse sind, können wir kurz beim Westbahnhof und der Post dort nachfragen. Gesagt, getan. Wir haben unsere Einkäufe, inkl. Planet Harry Besuch, absolviert und sind schließlich beim Westbahnhof angekommen. Nach kürzerer Suche habe ich dann die versteckte Post/BAWAG Filiale gefunden. Dort war natürlich - wie immer bei jeder Postfiliale - eine lange Warteschlange. Als ich endlich dran gekommen bin, ging es aber erst so richtig los.

Zunächst wurde mir gesagt, dass der Leiter der Filiale nicht mehr da sein, immerhin sei es ja schon 17:30, wo denke ich denn hin. Auf mehrfaches Nachfragen, ob es nicht ein Vertretung gäbe, wurde mir zuerst geraten am Samstag oder besser gleich am Montag zu kommen, da wäre der Filialleiter wieder da. Nach einer handfesten Diskussion, dass es ja wohl nicht sein kann, dass es niemanden gäbe, der ein Schadensprotokoll aufnehmen könne, kam endlich die Stimme aus dem Hinterzimmer - die bis dahin immer wieder konsultiert wurde - und meinte, dass er sich erst erkundigen müsse und dass er jetzt einmal was anderes zu tun habe. Ca. 10 Minuten später kam er wieder und fragte mich widerwillig nach Details, um aber gleich zu bemerken, dass es kein Paket oder eingeschriebener Brief sei und ich sowieso keinen Anspruch auf Schadenersatz hätte. Nach erneutem Hinweis auf die ausgedruckte Antwort des Kundendienstes fragte er dann ob ich dort schon angerufen hätte, weil wenn man Fragen hat dann soll man ja dort anrufen, steht ja drauf. Ich meinte dann schon etwas säuerlich, dass ich ja keine Fragen hätte, ich sei da, das Paket sei da und ich würde einfach nur dieses Schadensprotokoll aufnehmen.

Erbost ging der Herr dann wieder nach hinten zum Telefonieren. Scheinbar hat man ihm da am Telefon gesagt, dass er das Protokoll aufnehmen soll, weil er hat dann lautstark auf das Keyboard eingedroschen. Ich hatte direkt Mitleid - natürlich mit dem Keyboard, der Postler war an Unsympathie kaum zu übertreffen - aber das ist schnell verflogen als der Postler erneut kam um dumme Fragen zu stellen. Es wäre doch einfacher, wenn man Amazon sagt, dass man das Paket nicht bekommen hätte und dass ich froh sein solle, dass ich das Packerl nicht extra von der Post abholen hatte müssen. Andere Kunden würden sich so sehr darüber aufregen, dass sie extra herkommen müssen, sodass sie meinen der Zusteller solle es doch einfach in den Briefkasten werfen. Auf meine Gegenfrage, ob er es ok finde, dass der Zusteller das Packerl zuerst zerdrückt und dann öffnet hat er keine direkte Antwort gewusst. Trotzdem hat er hartnäckig versucht weiter Arbeit für ihn zu verhindern, indem er mich weiter in dumme Fragen verwickeln wollte. Ich war schon kurz davor zu sagen, ich nehme alles wieder mit, und ich melde das Ganze inkl. seinem Namen dem Kundendienst. Zu dem Schritt kam es dann nicht, weil irgendwie hat er dann doch nachgegeben und angefangen die relevanten Fragen wie "wann kam das Packerl an" und "was ist der Wert der beschädigten Waren" zu fragen. Dann vergingen wieder gut 10 Minuten, bevor er den Bericht fertig hatte. Natürlich mit dem klassichen "Steiner statt Sterner" Fehler, aber gut man kann auch nicht verlangen, dass ein Postler lesen kann, dafür kann er doch gut Arbeit aus dem Weg gehen versuchen.

Wie dem auch sei, schlussendlich haben wir nach geschlagenen 45 Minuten in der Postfiliale (und ich rechne hier die Wartezeit in der Schlange nicht dazu) gebraucht um ein Schadensprotokoll aufzunehmen. Mir geht es in dem Fall auch weniger um den Schaden an sich - ich denke die DVDs in den Hüllen sind ok und nur besagte Hüllen gebrochen. Aber wenn ich mir vorstelle wie die Post arbeitet - "Ja, ja, das kann schon passieren - sind Sie froh, dass es überhaupt angekommen ist." und "Können Sie das nicht Amazon melden und die kümmern sich drum?" - also im Prinzip gar nicht, dafür horrende Tarife verlangen und die Kunden sprichwörtlich mit Füssen zu treten, dann muss man wohl mit solchen Aktionen etwas aufrütteln. Ich bin mir sicher, dass es Statistiken gibt, wie oft und wie viele Pakete beschädigt worden sind. Natürlich scheinen nur gemeldete Schäden auf und solche die einfach (an Amazon z.B.) zurückgeschickt werden tauchen dort klarerweise nicht auf. D.h. um diese Statistik ein bisschen richtiger zu stellen war es mir die Zeit und die Nerven fast wert. Dass ich den Typen am liebsten viele schlimme Dinge geheißen hätte ist wieder etwas anderes, aber ich konnte mich zurückhalten. Mal schauen ob und wie es in diese Richtung weitergeht.

Ansonsten war es ein sehr erfolgreicher Tag, Einkauf bei Peek & Cloppenburg: Hose check; Einkauf beim Planet Harry: (Cthulhu)Buch für den Urlaub check; Einkauf beim Zeitschriftengeschäft: Fotografie-Magazine check; Abendessen beim Vapiano check und Nachspeiseeis beim Tichy check. Ein abendliches "Lord of the Rings Online rette Lorien vor den Orcs" hat die Sache dann abgerundet.

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