Dienstag, 9. Oktober 2012

Abraham Lincoln: Vampire Hunter - Review

An diesem Kinomontag gab es einen (nicht ganz ernst zu nehmenden) Historienfilm um den 16. amerikanischen Präsident - Abraham Lincoln. Neben seinem offiziellen Beruf, hatte er allem Anschein nach noch eine Berufung - Vampirjäger.


Bevor wir zum Hauptfilm kommen, möchte ich eine alte Tradition von mir wieder zum Leben zu erwecken und auch gleich die vor dem Film gezeigten Trailer aufzuführen und zu kommentieren.

Paranormal Activity 4 - Die Fortsetzung des "Klassiker" mit der Shakey-Cam. Horror in den eigenen Wänden, gefilmt mit Pseudo-Amateur-Equipment. Ein absoluter No-Go Film für mich.

Friday Night Horror - Die 4 "Stars" aus der "erfolgreichen" Reality-Soap Saturday Night Fever kommen in einer Horror-"Komödie" daher. Wer nach dem Trailer noch Lust hat den Film zu sehen, hat ihn vermutlich auch verdient. Unkomisches, unverständliches Rumgelaber von peinlichen Teenies als tolles österreichisch gefördertes Filmprojekt - wo war noch mal der Kübel zum Kotzen?

Dredd - Kalr Urban steigt in die Schuhe von Sylvester Stallone und sorgt als Judge vom Justizpalast in der Zukunft für Recht, Ordnung und vollstreckt die von ihm gefällten Urteile auch gleich selbst. In Kombination mit dem vorherigen Trailer wäre der Film wohl super, wenngleich auch recht kurz, da Schnuffi, Pumpi oder die Prolos heißen, wohl "leider" recht bald das Zeitliche segnen würden. Auf jeden Fall geht es hier um ein Hochhaus wo sich die Verbrecher verschanzen und Judge Dredd mit weiblichem Rekrut (Anderson) für Recht und Ordnung sorgen. Auch hier ist mein Interesse sehr gering mir den Film anzusehen, da im Trailer schon alles vorkommt, was im Film wichtig ist - schade.

Kommen wir nun zum Hauptfilm - Abraham Lincoln und seine (fast) historische Geschichte. Der kleine Abraham setzt sich schon in jungen Jahren für die Rechte der Schwarzen - Stichwort Sklaverei - ein und seine Mutter bezahlt das mit dem Leben. Sie wird von einem Vampir ausgesaugt und stirbt. Abraham schwört daraufhin Rache und in seiner Teenagerjahren bekommt er dank dem mysteriösen Henry die Chance sich an alle Vampiren zu rächen, denn die Südstaaten sind von diesen Blutsaugern und die Sklaven dienen ihnen primär als Nahrungsquelle.

Einige Zeit nach seinen ersten Erfolgen legt er allerdings seine mit Silber gestärkte Axt nieder und wird Präsident der USA - tja, damals ging das alles noch recht einfach, keine TV Debatten und so. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein und bei der Schlacht um Gettysburg wird sich zeigen ob er es noch einmal mit den Vampiren aufnehmen kann, diesmal in Form einer ganzen Armee der Blutsauger.

Die Film ist keineswegs eine originelle Umsetzung des immer noch beliebten Vampir-Genres, vielmehr ist es eine Umsetzung eines Romans aus dem Jahr 2010. Man "erfährt" hier eben wie es damals "wirklich" war und dass es eben einen Mann gab, der sich gegen die Sklaverei und ihre Drahtzieher, die Vampire, gestellt hat. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Schulaufsätze zur Zeit mit "die Sklaverei wurde von den Vampiren gemacht" und "Präsident Lincoln hat bei Gettyburg die Vampire besiegt und damit das Land geeint" enden. Ich denke viele Lehrer verfluchen die Pseudo-Geschichte, die hier "gelehrt" wird.

Aber man darf das jetzt nicht falsch verstehen. Der Film ist durchaus spannend und unterhaltsam gemacht. Mir hat vor allem die wieder einmal sehr gut dargestellte, hierarchische Vampirgesellschaft gefallen. Auch diesmal gibt es keine glitzernden Vampire, sie können allerdings auch im Tageslicht spazieren gehen. Nur gegen Silber haben sie eine gewissen letale Abneigung.

Die Actionsequenzen sind durchaus gelungen. So bin ich ziemlich sicher, dass es noch nie zuvor eine Verfolgungsjagd über eine galoppierenden Pferdeherde gegeben hat, ebenso wie eine driftende Kutsche. Das (Vampir)Blut fließt kübelweise und spritzt (dank 3D) fast so gut wie die Woche zuvor in Resident Evil.

Auf jeden Fall für solide Unterhaltung ist gesorgt. Dank dem Vampirthema gibt es hin und wieder kurze Schockmomente, aber im Großen und Ganzen ist es ein purer Actionfilm mit Slo-Mo-Kameraeinstellungen und coolen Special Effects. Interessanterweise kommt die Szene, wie auf dem oben gezeigten Filmplakat, gar nicht vor, weil der junge Abraham Lincoln nicht auf dem Dach des Zuges mit seiner Axt spazieren geht, das macht er Mr. President.

Zum Abschluss noch eine Weisheit aus dem Film: "Die Wahrheit kann nicht nur Berge versetzten, man kann damit auch einen 30 cm dicken Baum auf einmal fällen!"

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