Gestern waren wir im Kino und haben uns den fast 3 Stunden langen Episodenfilm Cloud Atlas angeschaut.
Der Film beginnt schon etwas konfus und ändert diese Haltung auch während dem gesamten Film nicht. Erzählt werden 6 Geschichten, in unterschiedlichen Epochen, die durch gewissen Umstände miteinander verknüpft sind. Dabei kommen etwa handelnde Personen in zwei aufeinanderfolgenden Geschichten vor, oder ein Charakter aus einer Geschichte liest das Tagebuch eines anderen Charakters. Dabei wird allerdings nicht chronologisch vorgegangen, sondern immer wieder zwischen den Episoden hin- und hergesprungen.
1849 - ein Anwalt fährt mit einem Schiff nach San Francisco um seinem Schwiegervater einen Vertrag zu bringen, auf der Fahrt wird er allerdings von einem Parasiten heimgesucht und ein entlaufener Sklave versteckt sich in seiner Kabine
1936 - ein junger englischer Musiker komponiert zusammen mit einem exzentrischen alten Musiker ein Musikstück - das für den Film namensgebende Cloud Atlas Sextett - und setzt alles daran durch dieses Stück Ruhm zu erhalten, doch der Alte will das nicht zulassen und hat entsprechende Druckmittel
1973 - eine Journalistin kommt einem Komplott der Energierversorger in Amerika auf die Schliche und wird daraufhin von einem Killer verfolgt, der sie zum Schweigen bringen will
2012 - ein erfolgloser Verleger landet durch Glück einen Verkaufshit, doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, weil ihn seine Vergangenheit einholt und er sich auf der Flucht im "Hotel" Aurora versteckt, was eigentlich ein Altersheim ist, wo er es noch schlimmer hat als zuvor
2144 - Somni-451, eine Duplikantin in Neo-Seoul erzählt ihre Geschichte, wie sie von einer Arbeitsdrone in einem Restaurant zu einem Symbol für den Widerstand gegen das System wird - denn eben dieses System ist alles andere als perfekt
2346 - ein Ziegenhirte wohnt in einem postapokalyptischen Teil der Erde mit seinem Stamm als dieser von einer Fremden besucht wird, die nach dem Portal zu den Sternen sucht, um Kontakt aufzunehmen
Der Film ist auf jeden Fall nicht sehr einfache Kost. Man muss sich schon teilweise extrem zusammenreissen, damit man den Handlungssträngen folgen kann. Doch wenn man dies schafft und sich auf den Film einlässt, dann ist es meiner Meinung nach ein sehr gelungener Kinoaufenthalt. Die schauspielerischen Leistungen der Stars darf man auch nicht außer Acht lassen. In jeder Episode wird ein Held quasi ins Rampenlicht gestellt. Die restlichen Schauspieler übernehmen aber fast immer auch dort kleine Rollen. Man ist also versucht ständig zu erraten wer sich hinter den teils sehr dicken Masken bzw. CGI Effekten verbergen.
Von meiner Seite her auf jeden Fall eine Empfehlung, allerdings mit der Vorbedingung, dass man mit 6 Handlungssträngen gleichzeitig und sprungartig zurecht kommen kann. Wem das zu kompliziert ist, der wird keinen Spass an diesem Film haben und ich fürchte das wird auch der Grund für den Misserfolg in den USA sein - Schade eigentlich.
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