Dienstag, 16. Juli 2013

Filmkritik: Imaginaerum

Gestern wäre eigentlich Kino gewesen, allerdings konnten wir uns nicht auf einen Film einigen - genauer gesagt uns hat kein Film gefallen - sodass wir uns recht kurzfristig auf einen Heimkinoabend verabredet hatten. Nachdem vor kurzem eine gewissen BluRay bei uns aufgetaucht ist, haben wir uns einfach die reingezogen: Imaginaerum (von Nightwish)


Der Film handelt von einem todkranken Mann, der quasi auf seinem Sterbebett noch einmal einen wilden Trip erlebt und darin wichtige Erlebnisse seines Lebens Revue passieren lässt. Dabei durchlebt er als Kind und junger Erwachsener Stationen seines Lebens, die dem Zuschauen mehr Einblick in sein Leben geben. Währenddessen erfährt man durch seine Tochter von dem echten Leben welches er geführt hat und das sich die Tochter immer zurückgesetzt gefühlt hat. Doch mit zunehmendem Film wird das gegenseitige Verständnis aufgebaut und die Tochter bekommt wieder einen Zugang zu ihrem Vater.

Nun ja, der Film ist durchaus künstlerisch wertvoll. Im Stile von Cirque du Soleil, Tim Burton oder Terry Gilliam (z.B. The Imaginarium of Doctor Parnassus) Filmen wird hier mit interessanten Bildern und Metaphern versucht den Inhalt herüberzubringen und das Ganze mit Musik von Nightwish untermalt. Was kann da schon schiefgehen? Also, meiner Meinung nach fehlt es hier an mehreren Stellen. Fans von Nightwish vermissen mehr und klarere Musik der Gruppe, denn die ist meist verstümmelt im Hintergrund zu finden. Fans von anspruchsvollen Filmen bekommen hier zu wenig Tiefe geboten. Und schlussendlich Fans des Phantastischen bekommen eigentlich nur den komischen Schneemann zu sehen, der hin und wieder auftaucht. Keine wirkliche Fantasywelt, wie z.B. in Pan's Labyrinth, sondern die reale Welt mit beklemmend realistischen Bildern.

Für mich war der Abend trotzdem unterhaltsam, vor allem weil wir von unseren Gästen zuvor auch königlich mit Essen versorgt worden sind. Nachträglich betrachtet bin ich froh, dass ich damals nicht darauf bestanden hatte den Film im Kino zu sehen. Ich denke zuhause kommt er genauso rüber. Eine Empfehlung kann allerdings nicht aussprechen. Wie schon oben erwähnt kommt meiner Meinung nach keine der infrage kommenden Gruppen voll auf ihren Genuss und daher sollte man sich zweimal überlegen den Film zu kaufen.

Danke nochmals an unsere Gäste an dieser Stelle, dass sie uns den Film geschenkt hatten und auch das Essen besorgt haben. Wir werden uns schon noch revanchieren, wenn ihr am wenigsten damit rechnet!

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