Dienstag, 30. Juli 2013

Filmkritik: The Wolverine

Die Kinorunde war wieder fast vollständig vorhanden, obwohl wir in teils unterschiedliche Filme gegangen sind. Wir haben uns den neuesten Film aus der Marvel-Verfilmungsreihe angesehen: The Wolverine


Die Geschichte in dem Film beginnt einmal in der Vergangenheit. Logan ist während dem zweiten Weltkrieg in japanischer Gefangenschaft und zwar ausgerechnet in der Nähe von Nagasaki. Als dort dann die berühmt-berüchtigte Atombombe detoniert rettet er einem der Wärter - der die Gefangenen vor dem Einschlag der Bombe befreit hat - das Leben und wird dabei selber fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Als er sich jedoch vor dem Augen des geretteten Japaners wieder regeneriert - sein klassischer Haarschnitt inkl. - traut dieser seinen Augen nicht.

In der Gegenwart wird Logan von Albträumen verfolgt, in denen er immer wieder die von ihm geliebte aber auch getötete Jean Grey vorfindet, die ihn zu sich rufen will. Nach einem Zwischenfall mit Jägern in dem Wald wo er friedlich und zurückgezogen gelebt hat, wird er von einer Japanerin aufgesucht, mit der Bitte sie nach Tokyo zu begleiten. Jener Soldat, den er gerettet hatte, liegt im Sterben und will sich bei Logan für das Geschenk des Lebens bedanken und sich von ihm verabschieden. Logan ist zwar nicht begeistert, fliegt aber dann nach einiger Überredungsversuche der Dame doch mit.

Was danach folgt sind Machtkämpfe um das Erbe des alten Mannes - der nämlich zu einem der mächtigsten Industriellen Japans aufgestiegen ist - bei der auch die Yakuza ein Wörtchen mitzureden hat. Logan wird wieder zum Wolverine um die Enkelin des alten Mannes zu schützen. Doch als er plötzlich seine Heilfähigkeit zu verlieren scheint, könnte er dem Wiedersehen vom Jean Grey einen Schritt näher sein. Ist das das Ende von Wolverine?

Nun ja, nachdem es vermutlich kein Geheimnis ist, dass es auch noch weitere Filme aus der X-Men Serien geben wird, ist die Frage eigentlich schon beantwortet. Natürlich ist der Weg dorthin interessant, vor allem wie Logan mit seiner plötzlich zurückgewonnenen Sterblichkeit umgeht. Ansonsten ist der Film sehr japanisch geprägt, sowohl in der Darstellung der Traditionen als auch in der Bildersprache. Obwohl ich nicht so der Fan von asiatischen Filmen bin, hat er mir gut gefallen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Film auf westliche Art die japanische Tradition darstellt und es echten Japanern die Zehennägel aufstellt, wenn sie den Film und die wiedergegebene "Traditionen" sehen.

Die Action kommt in dem Film auch nicht zu kurz, wenngleich der Beginn des Filmes recht langsam ist und die wirklichen Actionszenen erst recht spät kommen. Auch das stört mich nicht, da es als gute Basis für den Übergang vom zurückgezogenen Logan zum kampferprobten Wolverine darstellt. Überhaupt ist der Film voller Analogien und Stilelemente, die aber vermutlich beim durchschnittlichen Kinogänger der Kategorie "Action und sonst nichts" etwas verschwendet werden. Apropos Verschwendung, die 3D Version ist eigentlich nur wieder eine Abzocken, weil so gut wie keine nennenswerte Effekte zu sehen sind. Es wird zwar 3D verwendet - z.B. bei perspektivischen Aufnahmen - doch in einem Actionfilm hätte ich mir mehr erwartet.

Natürlich kam ich auch nicht umhin hier wieder massig Plothole zu finden - diesen Drang verspüre ich nun seit Pacific Rim. Wobei die meisten eher verschmerzlich sind - ok, die nachgewachsenen Haare nach der Atomexplosion sind schon recht seltsam - gibt es einen Punkt, den man auch jeden Fall besser machen hätte können, vor allem weil er schon in anderen X-Men Filmen angesprochen wurde: Logan/Wolverine hat als seine Heilfähigkeit verloren, benutzt aber trotzdem lustig seine Metallkrallen weiter um seine Gegner fertig zu machen. Nun gut, aber um sie "auszufahren" müssen sie seine Haut durchstoßen - ein Vorgang der ihm eigentlich höllische Schmerzen bereiten sollte. Doch damit nicht genug, wenn es sie wieder einfährt bleiben dort keine offenen Wunden - wir erinnern uns, keine Heilfähigkeit mehr - zurück, sondern es ist alles ganz normal und wundenfrei.

Fazit: für mich ein sehr guter Wolverine Film, der für andere wahrscheinlich zu wenig Action-lastig sein könnte. Ich fand die Balance zwischen Logan (zurückgezogen und nicht gewaltbereit) und Wolverine (der Soldat, der die Unterdrückten beschützt) sehr gut gelungen. Wer einen Ausblick auf die Zukunft haben will, der sollte sich den Abspann anschauen. Denn hier wird - Marvel-typisch - ein Blick auf kommende Ereignisse gebracht.

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