Dienstag, 8. Januar 2013

Filmkritik: Jack Reacher

Gestern war Kinomontag und wir haben uns den aktuellen Tom Cruise Film angesehen - Jack Reacher, der Mann der über dem Gesetz steht (oder so).


Zunächst möchte ich einmal auf das Filmplakat hinweisen. Also entweder das ist eine extrem schlechte Fotomontage oder ein extrem unvorteilhaftes Bild an sich. Tom Cruise mit viel zu großem Wasserkopf für den Körper wirkt einfach nur lachhaft. Wie dem auch sei, andere Leute würden behaupten, dafür braucht es kein Filmplakat, der ist immer nur ein Witz, aber wir wollen mal bei der Sache, sprich beim Film an sich bleiben.


Jack Reacher ist ein Rächer, der sich nur seine Art von Gerechtigkeit kennt. Wer auch immer durch das Netz der Justiz schlüpft, den findet er und zieht zur Rechenschaft. Und ach ja, er ist ein Ex-Soldat, der früher bei der Militärpolizei gearbeitet hat. Na dann, muss er ja der Gute sein, oder? Das ist zumindest die Prämisse, die uns der Film weismachen will.

Die eigentliche Story dreht sich um ebenfalls einen Ex-Soldaten, der als Scharfschütze im Irakkrieg gedient hat und jetzt für den Mord an fünf wahllosen Opfern zur Verantwortung gezogen werden soll. Als der Angeklagte allerdings statt einem Geständnis abzulegen Jack Reacher verlangt, wird auch die Polizei und die Staatsanwaltschaft stutzig. Zumal Jack Reacher nicht so einfach aufzutreiben ist. Er lebt nach dem Motto "ich werde nicht gefunden, ich finde euch" oder so ähnlich. Umso überraschter sind die Ermittler, als Jack Reacher auf einmal da ist und mit dem Angeklagten reden will - denn er hat noch eine Rechnung mit ihm offen und will ihn unter die Erde bringen. Ein richtig netter Bursche also.

Doch damit beginnt das Verwirrspiel erst. Weiter geht es mit Prügeleien im Hinterhof, Verfolgungsjagden mit der Polizei und dem permanenten Auf-Distanz-Halten der weiblichen Welt, die es auf ihn abgesehen hat. Frei nach dem Motto "just the job madam", erledigt er die Bösen und sorgt für Gerechtigkeit - den Selbstjustiz ist besser als dem Staat noch mehr Geld zu kosten.

Jack Reacher ist ein Punisher für die armen Leute. Gerade jetzt, wo in Amerika wieder die Stimmen für ein schärferes Waffengesetzt laut werden, schlägt der Film sich auf die Seite der Waffenlobby und meint, dass Gerechtigkeit nicht unbedingt etwas mit Recht zu tun haben muss - Hauptsache die Bösen beißen ins Gras. Daher ist der Film meiner Meinung nach etwas bedenklich. Natürlich sollte man in ein Unterhaltungsmedium nicht zuviel hinein interpretieren, jedoch es auch nicht unkommentiert hinnehmen.

Neben dem eingangs schon erwähnten Manko von Tom Cruise als Hauptdarsteller - und Produzent - fallen die anderen Schauspieler eigentlich gar nicht so auf. Einzig der Böse (Russe?) wird demnächst einem breiteren Publikum als Sohn von John McClane im neuen Stirb Langsam Film vorgestellt werden. Alles in allem eine eher mittelmäßige Produktion mit einer Länge von mehr als 2 Stunden, was durchaus zu lang erscheint. Action und Tote sind genug vorhanden um als Popcornfilm durchgehen zu können, aber eine echte Empfehlung kann ich nicht dazu abgeben.

Ach ja, ich hatte gestern fälschlicherweise behauptet, dass Jack Reacher auf einem Comic basiert. Wahr ist vielmehr, dass die Vorlage eine Romanserie ist. Mehr kann ich allerdings dazu nicht sagen, weil ich das Original nicht kenne, aber ich vermute mal es wurden vom Produzenten entsprechende Änderungen vorgenommen, damit Tommy-Boy besser in die Rolle des Rächers der kleinen Leute wegkommt.

Genre: Actionfilm
Herz/Schmerzfaktor: (zum Glück) 0 von 10

Wertung: 4 von 10

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