Am gestrigen Tag waren wir bei einem Spielenachmittag bei einer Freundin eingeladen. Doch zuvor waren wir noch beim Restaurant Poseidon essen. Es war zwar gut wie immer, doch die Preise - speziell eine warme Vorspeisenplatte für eine Person um 9 Euro - sind schon recht gesalzen. Auf der anderen Seite, man geht nicht jeden Tag griechisch essen.
Im Anschluss gingen wir dann in medias res und haben zwei Brettspiele gezockt. Das erste - Mission: Red Planet - kannten wir noch gar nicht und mussten uns erst die Regeln zu Gemüte führen.
Mission: Red Planet ist ein strategisches Spiel für 3 bis 5 Spieler, bei dem es darum geht möglichst viele Punkte durch Kolonisation des Roten Planeten Mars zu erlangen. Angesiedelt ist das Ganze Ende des 19. Jahrhunderts und hat einen Hauch von Steampunk.
Die Spieler müssen über Rollenkarten 10 Runden lang versuchen sich möglichst gut in den Gebieten am Mars zu platzieren, um in den Wertungsrunden 5, 8 und 10 jeweils die begehrten Punkteplättchen zu ergattern. Spezielle Bonuspunktekarten und geheime Gebietskarten lassen das Endergebnis bis zum Schluss offen.
Das Spiel ist optisch gut aufgemacht und auf den ersten Blick auch sehr strategisch. Doch im eigentlichen Spiel stellt sich schnell heraus, dass Planen zwar nicht völlig fehl am Platz ist, aber der Glücks- und Mitspielerfaktor viel größeren Einfluss auf das Endergebnis haben. Sprich, man kann planen was man will, wenn es die 2 bis 4 Mitspieler anders haben wollen, dann nutzt es gar nichts.
Fazit: Ein interessantes Spiel, wobei das Rollenkonzept nicht sehr innovativ ist.
Wertung: 5/10
Thunderstone, in einer Zusammenstellung von mehreren Expansions gespielt, ist ein so genanntes Deckbuilding Game. Dabei wird während dem Spiel versucht der eigene Kartenpool mit den bestmöglichen Karten zu erweitern, die dann wieder gezogen und gespielt werden. Berühmtester (und wohl auch einer der ersten) Vertreter dieses Genres ist Dominion. Thunderstone hat das Ganze in den Fanatsybereich verlegt.
Ziel ist es am Ende die meisten Punkte zu besitzen, wobei dies durch das Besiegen von Monstern, dem Ansammeln von Helden und/oder dem Horten von anderen Punktekarten geschieht. Das Spiel endet, wenn der letzte Thunderstone von einem Spieler in Besitz genommen wurde.
Fazit: In den aktuellen Expansion ist es zwar schon interaktiver geworden, doch ganz so toll finde ich das Spiel noch immer nicht. Die Interaktion bei Dominion ist hier um einiges besser, wobei ich auch nicht wirklich ein großer Dominionfan bin.
Wertung: 6/10 (in der aktuellen Ausführung)
Abschließend haben wir dann noch unsere Scion RPG Runde weitergespielt.
Nach unserem Ausflug in der Antarktis und dem Auffinden der Unterwelt der Atlantischen Götter, hatte sich unsere Gruppe auf den Weg nach Australien gemacht. Kaum in Sydney angekommen ist mein Charakter eingeschlafen und erst wieder bei einem Flugzeugabsturz in Richtung Singapur aufgewacht. Klassischerweise kann man bei Scion nicht mit irgendwas fliegen oder fahren ohne dass es abstürzt, absäuft, entgleist oder sonst wie verunglückt. Ich warte ja schon drauf, dass ein findiger Journalist auf die Idee kommt, dass wir drei irgendwie für die gehäuften Zwischenfälle mit Flugzeugen in letzter Zeit verantwortlich sind.
Auf der obligatorischen Insel, die bei jedem Flugzeugabsturz praktischerweise mitgeliefert wird, wurden dann ein Teil der Überlebenden von Eingeborenen in den Dschungel entführt. Nein, es waren nicht die Leute von RTL II, die neue Kandidaten für das Dschungelcamp brauchten, sondern echte, fiese Insulaner. Wir natürlich nicht faul und hinterher. Unsere katzengeborene Ägypterin hat sich gleich mit ein paar dieser Inselbewohner eingelassen und sie nach der Reihe in den Sand geschickt. Dabei wurde aber scheinbar ein Schutz auf der Insel aktiv, der ihr denselben Schaden zufügte, was schon etwas weh tat.
Nach kurzer Suche fanden wir dann auch das Dorf der Eingeborenen, wo die überlebenden Passagiere des Flugzeugs an Pfähle gebunden darauf warteten geopfert zu werden. Eine kurze Unterredung mit den Insulanern brachte nicht das gewünschte diplomatische Ergebnis, sodass ich mich gezwungen sah zu drastischen Mitteln zu greifen. Eine umgeworfene Götzenstatue der angebeteten Gottheit brachte eben diesen dazu sich zu offenbaren und in einem nahezu fairen Duell (am Schluss 2 vs. 1) musste der Dämon nachgeben. Jetzt hat die Insel eine neue Gottheit, der allerdings nur mehr Früchte und Blumen geopfert werden. Und irgendwann werden Forscher eine Magnus Statue finden und sich wundern wieso Inselbewohner nahe Singapur eine Gottheit mit nordeuropäischen Zügen anbeten.
Unsere Truppe ist schlussendlich wieder wohlbehalten nach Singapur gebracht worden, wo sie das nächste Mal aufbrechen wird um ... tja wieder nicht dort anzukommen, wo sie eigentlich hin will, auch wenn sie selber nicht genau wissen wo das wirklich ist.